de

Hier kommt das User Feedback

Telefon E-Mail Info

Ein wandelndes Geschichtsbuch

Es ist an ihm ein Geschichtslehrer verloren gegangen, ein Archivmitarbeiter oder vielleicht ein Journalist. Josef Dorner, oder Becka Josef wie wir ihn kennen, erzählt gerne Begebenheiten aus früherer Zeit.

Er selbst lebt aber nicht in der Vergangenheit, sein Interesse gilt genauso dem Geschehen im Dorf, ja ein Stück weit in der ganzen Welt.
Seine Familie, die Entwicklungen in der Landwirtschaft, das Geschehen in Kirche und Gemeindepolitik, genauso die örtliche Geologie und das Wetter beschäftigen ihn.

„Me heat as allad scho interessiert“

Josef ist einer, der hochinteressiert ist an allem, was rundherum passiert. Vielleicht ist das der Grund, warum er wie ein wandelndes Geschichtsbuch aus dem Dorfgeschehen erzählen kann und dies auch gerne tut. Natürlich reichen wenige Zeilen nicht aus, zu beschreiben, was Josef in seinem mittlerweile in seinem Leben alles erlebt und gemacht hat. Vorweg, er sagt, er habe viel Glück gehabt, ohne gröbere Unfälle. Einmal, ziemlich spät auf dem Heimweg vom Kranzen für eine Hochzeit, wurde ihm und seinem Kumpanen eine Flasche Marillenschnaps zum Verhängnis. Ein kleiner „Umfall“, aber auch diese Seite gibt es in Josefs Leben, aus dem er ruhig und eine große Zufriedenheit ausstrahlend, erzählt. Oft ist dabei ein Schmunzeln zwischen den Mundwinkeln zu vernehmen.

35 Jahre drückte er die Ventile der Posaune bei der Musikkapelle. Unzählige Ausrückungen und der große Eisbecher, den Josef liebend gerne beim Tag der Blasmusik nach dem Mittagessen genoss, ist Erinnerung an eine Zeit, an die auch er sich gerne erinnert.
Dass Josef in der Pfarrgemeinde lange Zeit sehr aktiv tätig war, zuständig für Schneeräumung genauso wie für den Friedhof, oder dass er 15 Jahre lang die Loipe nach Schönenbach gespurt hat, kann hier nur kurz erwähnt werden. Sinnbildlich ist seine Tätigkeit auf dem Güterweg ins Tobel, wo er Wege befestigt und Brücken errichtet hat. Er gibt unumwunden zu, nicht immer alles richtig gemacht zu haben. Das hat ihn aber auch dazu bewegt, Brücken über entstandene Gräben zu schlagen und Wege im friedlichen Miteinander zu finden.

Bauer war Josef, leidenschaftlich, und er ist es immer noch. Täglich im Stall, aber nur noch sehr selten mit dem bekannten blauen Ford-Traktor unterwegs. Er vermisst jetzt die Mobilität, mit dem Traktor oder dem Auto selbst irgendwo hinzufahren. Aber so lange es irgendwie geht, nehme er am öffentlichen Leben im Dorf teil, sagt er. Ja klar, er ist auch nach wie vor sehr interessiert daran, aber davon war ja bereits die Rede.

Nur noch eins: wenn eine Auszeichnung für Josef zu vergeben wäre, wäre es eine für sein Ehrenamt. Der Dienst an der Gemeinschaft gab ihm Zufriedenheit und viel Schönes im Leben. Und man hat wirklich das Gefühl, er tat und tut alles zur Ehre an den Menschen, Gott und der Natur.

Wen Geschichten über Stammbäume Sibratsgfäller Familien interessieren oder wer auf der Suche nach einem Geburtsoder Hochzeitsdatum der letzten 80 Jahre ist, darf vielleicht am Bänkle bei Josef vor dem Haus Platz nehmen und erhält ganz bestimmt reichlich Auskunft.

Gemeinde Sitemap