Bereits mit 16 Jahren wurde Jösle Vereinsmeister in seiner Heimatgemeinde, mehrere Bregenzerwälder Meistertitel und Teilnahmen an den großen Österreichischen Meisterschaften folgten. Der gelernte Elektriker ging nach dem Bundesheer im Jahre 1961 zum Zoll. „Wegen dem Schifahren“, erklärt Jösle seine Berufswahl. Diesen Tipp hätte ihm ein Freund gegeben, der ebenfalls beim Zoll arbeitete. Hier fand er ideale Bedingungen vor, um an seiner Sportkarriere zu arbeiten. So gehörte er von Beginn an dem österreichischen Zollkader an. Einer Schikarriere stand nichts mehr im Wege. Doch im Jahre 1965, Jösel war 24 Jahre alt, kam alles anders. Eine schwere Herzerkrankung – er war dem Tod näher als dem Leben – zwang ihn, seine aufstrebende Sportkarriere zu beenden. Jösle erholte sich wieder von seiner schweren Krankheit. „Er sei halt a Stehaufmandl“, so Jösle. Ans Schifahren auf Spitzensport-Niveau war aber nicht mehr zu denken. Dem Schisport blieb er jedoch auf seine Weise treu.
„Etwas zur Gemeinschaft beitragen“ Jösle wohnte mit seiner Familie einige Jahre in Dornbirn, dem Heimat seiner Frau Elfi. Nach vier Jahren in der Stadt erkannte er die Qualität des Landlebens und so zog die Familie wieder nach Sibratsgfäll. „Im Dorf bist du jemand, keine Nummer“, spricht Jösle überzeugt, „man muss aber, wenn man dabei sein will, etwas zu dieser Gemeinschaft beitragen.“ An dieser Stelle kommen Jösles Tätigkeiten in den verschiedenen Vereinen ins Spiel. Über viele Jahrzehnte hinweg prägte Jösle das Geschehen des Bregenzerwaldes sowie des landesweiten Schisports. Sein jahrelanger Einsatz und erfolgreiches Wirken im Dienste der verschiedenen Vereine (Trainer, Sportwart und Obmann WSV Sibratsgfäll, fast zwei Jahrzehnte Geschäftsführer SC Bregenzerwald, 30 Jahre Hautausschuss des Vlbg. Schiverbandes, fast 30 Jahre Kameradschaftsbund-Obmann, 12 Jahre KB-Talschaftsobmann, Schriftführer Seniorenbund) brachten auch Ehrungen und Verleihungen von Ehrenzeichen mit sich. So erhielt er u.a. vom VSV das „Große Gold“, das höchste Ehrenabzeichen für Verbandsfunktionäre. Währen dieser Zeit lernte er viele interessante Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft kennen und konnte wertvolle Kontakte für seine Arbeit knüpfen. Josef Nußbaumer war im ganzen Land als „Jösle“ bekannt. Auch die Geselligkeit und das Miteinander im Vereinsleben war und ist noch immer von größter Bedeutung für den umtriebigen Sibratsgfäller.
Die Berge sind seine Welt. Bereits in der Schulzeit erkannte Jösle, dass das Schifahren mit allem Drumherum für den damals aufstrebenden Fremdenverkehr von großer Bedeutung werden würde. Wurden solche Ansichten dazumal mit einem mitleidigen Lächeln abgewiesen und lifte als „Werk des Teufels“ angesehen, so wurde im Laufe der Jahre klar, welches Potenzial im Schisport für die Einheimischen steckt. Jösle dachte seiner Zeit voraus.
Die Bergwelt war auch im Sommer der Lebensmittelpunkt von Jösle. Insgesamt verbrachte er 30 Sommer auf verschiedenen Alpen in der Umgebung von Sibratsgfäll, 21 Jahre davon auf seiner geliebten Alpe im Äuele. Diese wird mittlerweile von seiner Tochter Manuela und ihrer Familie bewirtschaftet. Das Leben und Arbeiten auf der Alpe war nicht immer leicht, weil Jösle auch während der Sommermonate seinen Dienst als Zöllner versehen musste. Dazumal gab es noch keine Freistellung für die Alparbeit. Mit der großartigen Unterstützung seiner Frau Elfi und seiner Familie ließ sich die anfallende Arbeit bewältigen. Elfi und Jösle fragen sich heute: „Wia hämmar ou des alls gschafft?“ Trotz der vielen Funktionen und Ämter stand für Jösle die Familie immer im Mittelpunkt. Die Leidenschaft für den Schisport hat Jösel vererbt. Die drei Kinder Thomas, Manuela und Tamara sind ebenfalls eng mit dem Schisport verbunden.
Jösle ist nach wie vor ein aktiver Schifahrer. Jedoch bremsen ihn gesundheitliche Probleme ein.