A feine Haud, die as brucht, um des zum tu, ischt all deana
Berufa gmui. Wohl kui Houzfünschtr und scho gär kui
Fußstühle i deam Land heat a so perfekte Oberfläche wie
singe. Do kennt er kui halbe Sacha. Jo klar, er ischt ou der
Schreinermeister am prominenteschta Ort am Sibatsgfäller
Dorfplatz und ka se do nix leischta. It vrwunderle, dass viel
Lehrbuba be eam d`Ausbildung gnossa hüad.
Fingerspitzagfühl, an spitziga Bliestift hüadram Ohr und a
Gspür fürs Material süad abr ou die beschta Zutata für an
Musikanta, wi er im Bildrbu stoht. Schneidig, luschtig, hie
und da da Schmelga nochepfiefa, a lange Zigretta roucha
bis d`Äscha bis undrs Mul abe heikt, Spröh macha, a klins
Bier trinka, inkehra, d`Nota im Probelokal sucha, Tschinella
an Boda eie werfa, obra Brülla vrbi in Notaständr iegugga,
stundalang reasa mit Junga und Auta und it unge mit
Schmelga. Bloß da Käs, dean man er it schmecka, it zum
varrecka. Dass usgreachnat be eam, der kuin Käs ma, a
„Sennermeisterin“ (Moischtr-Sennin) eatamol i dr Werkstatt
us und ingoht, fröüt ean gad umso meh.
Wo d`Mosig no in schwarza Anzög usgruckt ischt, 61ge im
letschta Jahrhundert, ischt er scho drbi gsing. Ou a kling
an Sackrment dozumol, git er hüt jo sealb offa zu. Viel
Gschichta mit Groißa Tone, Heinricha Herbert odr Hirschawirts
Elmar gäb as zum berichta und vrzella. Alle do a dear
Stell bringa, tät er vrmutle gär it wella. Was eam siachr koi
Mensch nochemachad ischt die Eleganz bim Mosig macha.
Singe Tschinella heat er allad bsundrigs fein und elegant
gschpealt. Mänga Kapellmoischtr „vrbrucht“, a paar Obmäh
drzui, wenn ma meh as 60 Johr be dr Mosig ischt, ka ma
eats vrleaba. Z`Wian gsing, Stuttgart, Innsbruck und z`Rom,
vom Kraiaberg bis ufr Hohegg und Alparosa bis an Ifablick
ue, ma müsst gad amol zämmreachna die Zit bim Usrucka
und no meh noche bim Vrhucka.
Wie a schöne Wanduhr schwingt da Kängl, fasziniert ean
und viel Lüt. Wie Zahrädle innanaud loufad, wie g`schmiert,
kuis z`schneall und kuis z`langsam, genau idr Zit.
Uis müssamr itz doch no vrzella. Er ischt denn viel mit, ge
Vrstorbne ingsarga. Der letzte Abschied, würdig und wie
as se halt ghört. Bloß it allad heat er wella glouba, dass do
kuan Schlag und Schnuf me ischt. A gauz a feins Nödele heat
er allamol mit ket, und wenn die audra gad gschwind usam
Zimmr usse süad, heat er no gnot a klins Stichle in Fingr
vom Vrstorbna tau. Und erscht beruhigt, wenn dänr nümm
ufgjuckt ischt, ischt endgültig dr Deckl drufko. Ma woißt halt nia….

Schreiner, Musikant, Bestatter, Uhrenmacher, .....
Menschen aus der Gemeinde im Fokus. (ViELSEITIG | Ausgabe 08 | Sommer 2022)
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